INUIT - Ice Nuclei Research UnIT

Kumulus-Wolken in Island

Kumulus-Wolken in Island (Bild: Prof. Dr. Joachim Curtius, Frankfurt am Main)

Der Anfang jeder Wolke ist schlicht feuchte Luft. Kondensiert diese und bildet Wassertröpfchen, wächst sie mitunter zu einem tonnenschweren Wolkengebirge heran, das über uns hinweg gleitet. Oder abregnet.

Wolken bestimmen maßgeblich den Wasserhaushalt der Erde sowie Wetter und das Klima. Nicht jede Wolke bringt Regen oder Schnee. Eiskeime spielen bei der Entstehung von Niederschlag eine entscheidende Rolle. Diese ermöglichen erst die Eisbildung in Wolken. Nur Eispartikel können – im Gegensatz zu flüssigen Wolkentröpfchen – so groß anwachsen, dass sie schwer genug sind, um aus der Wolke als Regen, Graupel, Hagel oder Schnee herauszufallen.

Die Forschergruppe INUIT (Ice Nuclei Reseach Unit) untersucht, wie sich das Eis in der Atmosphäre bildet; mittels Laborstudien, Feldmessungen und Modellierungen. Klar ist bislang, dass Eiskeime notwendig sind, um die erste Eisbildung in den sogenannten Mischphasenwolken auszulösen. Doch es gibt noch viele offene wissenschaftliche Fragen bezüglich Konzentration und Variabilität der eiskeimbildenden Partikel und ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Wolkenprozesse besser simulieren zu können und den Beitrag verschiedener Eiskeimtypen und Gefriermoden quantifizieren zu können.

INUIT ist ein Kooperationsprojekt der Goethe-Universität Frankfurt mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Max Planck-Institut für Chemie, Universität Bielefeld, dem Leibniz Institute for Tropospheric Research (TROPOS), dem Karlsruhe Institute of Technologie (KIT), der Technischen Universität Darmstadt sowie dem Weizmann Institut in Israel. An den neun Teilprojekten sind rund 50 deutsche und ein israelischer Forscher beteiligt, darunter Meteorologen, Physiker, Biologen, Chemiker oder auch Geowissenschaftler. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert und läuft noch bis Dezember 2018.