Wege in die wissenschaftliche Unabhängigkeit für ECRs der Rhein-Main-Universitäten beim dritten Young Investigator Appreciation Day 2025

Am 24. Juni 2025 richtete die Graduiertenorganisation Ingenium - Young Researchers at TU Darmstadt den 3. Young Investigator Appreciation Day (YIAD) aus. Die festliche Veranstaltung fand im Rahmen der RMU Postdoc Career Weeks 2025 auf dem Campus der Technischen Universität Darmstadt statt. Ziel des YIAD ist es, herausragende Leistungen von Nachwuchsgruppenleitungen innerhalb der RMU, fortgeschrittene Postdocs auf dem Weg zur Professur und interessierte Promovierende zu honorieren. Er dient auch als Netzwerk- und Austauschplattform für Early Career Researchers (ECR). 

Bilder: Clara Gutjahr (Ingenium)

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die feierliche Ernennung der drei neuen Athene Young Investigators (AYI), die im April 2025 in das Athene Young Investigator Programm aufgenommen wurden. Die feierliche Ernennung übernahm Professor Franziska Lang, Vizepräsidentin für Akademische Karrieren an der TU Darmstadt.

In ihrer Laudatio lobte Professor Lang die herausragenden akademischen Leistungen und das Engagement bei der Verfolgung einer akademischen Karriere. Sie betonte, dass die drei Forschenden sowohl die externen Prüfer als auch das Auswahlkomitee davon überzeugen konnten, dass sie für den nächsten Schritt hin zu einer Karriere in der Wissenschaft bestens vorbereitet sind. Durch ihre Aufnahme in das Athene Young Investigator Programm sind die Forschenden nun in der Lage, eigenverantwortlich Nachwuchsgruppen zu leiten, ihr eigenes Budget zu verwalten und ihre eigenen Forschungsprojekte und akademischen Profile zu entwickeln. Das Programm ist ein starkes Vertrauensvotum hinsichtlich ihrer Zukunft. 

Auf die feierliche Ernennung folgte eine Podiumsdiskussion, die sich mit den zentralen Fragen von ECR im Zusammenhang mit wissenschaftlicher Unabhängigkeit befasste: Wie erreicht man wissenschaftlich Unabhängigkeit? Wie erlangt man Sichtbarkeit und Anerkennung in der akademischen Gemeinschaft? Und was sind die größten Herausforderungen auf dem Weg dorthin? 

Auf dem Podium saßen Prof. Dr. Jens Braun, DFG-Vertrauensdozent an der TU Darmstadt und Professor am Fachbereich Physik, und vier Nachwuchsgruppenleitende: Dr. Jan Yie Schnellbach (Fachbereich Informatik, TU Darmstadt), Dr. Pelin Tozman (Fachbereich Material- und Geowissenschaften, TU Darmstadt), Dr. Anna Wanka (Fachbereich Erziehungswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt) und Dr. Vanessa Zeller (Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, TU Darmstadt).

Auf Grundlage ihres eigenen akademischen Werdegangs betonten die Podiumsgäste, dass die Unabhängigkeit in der Forschung oft damit beginnt, dass man einen eigenen Förderantrag stellt, Drittmittel einwirbt und innerhalb von Forschungsprojekten mehr Verantwortung übernimmt – insbesondere durch die Betreuung von Doktorand*innen. Die Podiumsgäste sind derzeit bzw. waren in der Vergangenheit Leiter*innen von Projekten, die durch bekannte Förderprogramme, u.a. durch das BMBF, das Emmy-Noether-Programm, das Athene Young Investigator Programm und den ERC Starting Grant, unterstützt werden. Diese Programme haben es ihnen ermöglicht, ein eigenständiges Forschungsprofil aufzubauen, unabhängige Projekte umzusetzen und selbstständig zu veröffentlichen. Das hat es ihnen ermöglicht, ihre Sichtbarkeit in der Wissenschaft zu erhöhen und eine größere Unabhängigkeit von Betreuer*innen und Projektmitarbeitenden zu erlangen.

Auf dem Weg zur akademischen Unabhängigkeit trifft man aber auch immer wieder auf Hindernisse. Die Podiumsgäste betonten dabei, wie wichtig es ist, mit Kritik souverän umzugehen, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, Vertrauen in den eigenen Forschungsansatz zu haben und innerhalb von Forschungsteams klar zu kommunizieren, da dies die wesentlichen Bausteine für den Aufbau einer akademischen Karriere sind.

In der abschließenden Q&A-Runde brachten sich die Teilnehmenden aktiv ein, indem sie ihre eigenen Ansichten teilten, Fragen stellten und mit den Podiumsgästen Erfahrungen austauschten. 

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Empfang, bei dem die Teilnehmenden  die Möglichkeit hatten, über die verschiedenen Fachbereiche hinweg zu netzwerken, Kolleg*innen der anderen Rhein-Main-Universitäten kennenzulernen und die Gespräche aus dem offiziellen Programm in einem informellen Rahmen fortsetzen konnten.

Der jährlich stattfindende Young Investigator Appreciation Day zeigt, wie wichtig die Förderung von ECR innerhalb des RMU-Verbunds ist.

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