Fünfter Tag der Rhein-Main-Universitäten: RMU als Innovationsraum

Innovation durch regionale Kooperation – darum drehte sich der diesjährige Tag der RMU. Mit dem Motto „Region Matters for U – Innovative Wissenschaft in Rhein-Main gemeinsam gestalten“ griff die RMU damit eines ihrer zentralen Anliegen auf. Denn sie setzt strategisch nicht nur auf Kooperationen mit externen Akteur*innen, sondern auch auf eine verstärkte Partizipation von Angehörigen der RMU. Über 200 Teilnehmende aus verschiedensten Fachbereichen der Rhein-Main-Universitäten sowie von außeruniversitären Forschungseinrichtungen besuchten die Veranstaltung, die in diesem Jahr die Technische Universität Darmstadt auf dem Campus Lichtwiese für die RMU ausgerichtet hat.

Bilder: Jens Steingässer

Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine zweiteilige Podiumsdiskussion zum Thema „Die Wissenschaftsregion Rhein-Main gestalten: Rahmenbedingungen von Forschung, Innovationen und (Wissens-)Transfer“, die der Journalist Jan-Martin Wiarda moderierte. In der ersten Runde stellte Denis Alt, Staatssekretär im Rheinland-Pfälzischen Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, heraus: „Wissenstransfer in die Gesellschaft ist von besonderer Bedeutung, um generiertes Wissen in die Anwendung zu bringen und auch um Verständnis und Akzeptanz zu erhalten. Unser Alltagswissen reicht oft nicht mehr aus, um komplexe Situationen und Fragestellungen, wie etwa die Corona-Pandemie oder den Klimawandel, fundiert einschätzen zu können.“

Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, betonte die Verbindung zwischen der Förderung von Forschenden in der frühen Karrierephase und dem erfolgreichen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Gesellschaft: „Was die RMU erfolgreich macht, ist der Bereich der Nachwuchsförderung. Die RMU etabliert ein Ökosystem, in dem man früh Kontakte zur Wirtschaft knüpfen kann.“

Um den Ausbau einen solchen Ökosystems kümmern sich derzeit Michael Huth, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Volker Mosbrugger, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft, denn in der RMU entwickeln sie eine erste Antragsskizze für den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) initiierten Leuchtturmwettbewerb „Start-up Factories“. Gemeinsam mit Tanja Weil, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung, hoben sie hervor, wie viele Chancen die regionale Vernetzung von Akteur*innen gerade für junge Forschende bietet, die aus aller Welt ins Rhein-Main-Gebiet kommen.

In der zweiten Diskussionsrunde widmeten sich zwei Mitglieder des neuen RMU-Beratungsgremiums „Partnership Board“, Nicole Deitelhoff, PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung Frankfurt und Dieter Fellner, Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung Darmstadt, zusammen mit drei renommierten Forschenden der RMU, Sandra Ciesek, Universitätsklinikum Frankfurt, Lisa Hartung, Fachbereich Mathematik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, und Norbert Pietralla, Direktor des Instituts für Kernphysik, TU Darmstadt, den Fragen, wie Kooperationsvorhaben angebahnt und auch langfristig erfolgreich durchgeführt werden können. Sie diskutierten, welche Vorteile eine starke Wissenschaftsregion den Forschenden bietet und wie die regionale Zusammenarbeit aus ihrer Sicht weiterentwickelt und ausgebaut werden kann.

Die drei Präsident*innen der Rhein-Main-Universitäten zogen aus den beiden Diskussionen in einer kurzen Abschlussrunde ein positives Resümee. Darin, dass die Allianz der RMU bereits ein beachtliches Output an Möglichkeiten hervorgebracht hat, sind sich alle einig. „Wir haben es geschafft, dass Studierende sich ohne Mehrkosten für das RMU-Studium einfach an allen drei Universitäten einschreiben können und damit die Angebote aller drei Universitäten nutzen können“, so Georg Krausch, Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Enrico Schleiff, Goethe-Universität Frankfurt, ergänzt die Chancen auch für andere Gruppen innerhalb der Universitäten, inklusive des technisch-administrativen Personals. Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt und derzeitige Sprecherin der RMU, bestätigt: „Die Allianz überzeugt nicht nur intern, auch die Kommunen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Partner*innen aus der Wirtschaft sind begeistert vom Zusammenschluss der drei Rhein-Main-Universitäten. Sie alle profitieren von der Forschungsstärke, die die RMU ausmacht.“

Am Nachmittag kamen im Rahmen der Veranstaltung außerdem Vertreter*innen der drei Universitätssenate zu der konstituierenden Sitzung eines weiteren neuen RMU-Gremiums, der RMU-Assembly, zusammen. Sie diskutierten engagiert und konstruktiv, wie man gemeinsame Organisationsaufgaben pragmatisch in den Blick nehmen und effizient bürokratische Hürden weiter abbauen könnte.

Alle anderen Teilnehmenden konnten zwischen dem Workshop „RMU and You – Wissenstransfer gestalten“ und drei Führungen in wissenschaftlichen Einrichtungen auf dem Campus Lichtwiese – der ETA-Fabrik, dem Glass Competence Center und dem emergenCITY Reallabor eHub – wählen. Damit wurde den RMU-Angehörigen die Möglichkeit gegeben, die vielfältigen Aktivitäten innerhalb der Rhein-Main-Universitäten kennenzulernen, sich auszutauschen, zu vernetzen und Impulse für den eigenen Forschungs- oder Tätigkeitsbereich mitzunehmen.

Der nächste Tag der RMU findet im Herbst 2024 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

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