Seit 2016 fördert die Stiftung Mercator das Mercator Science-Policy Fellowship-Programm, das die Goethe-Universität Frankfurt, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die TU Darmstadt gemeinsam durchführen. Ziel des Programms ist eine neue Art des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Praxis. Dieser soll durch persönliche Gespräche zwischen Praktikern, die an der Vorbereitung und Durchführung politischer Entscheidungen beteiligt sind, und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefördert werden. Seit dem Start des Programms haben über 100 Führungskräfte aus Bundes- und Landesministerien, der Europäischen Kommission, Medien und Nichtregierungsorganisationen knapp 1.200 Fachgespräche mit 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Rhein-Main-Gebiet geführt. In Einzel- und Gruppengesprächen sowie Workshops konnten sie sich über aktuelle Forschungsarbeiten und Forschungsergebnisse informieren. Gleichzeitig lernten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Perspektiven der Praxis auf ihre Forschungsgebiete kennen. Die Fruchtbarkeit dieser Art des Wissenstransfers belegt nicht nur die positive Resonanz aller Beteiligten, die regelmäßig um ihre Einschätzung gebeten werden. Sie zeigt sich auch in den zahlreichen Folgeaktivitäten, die aus den persönlichen Kontakten entstanden sind. Diese Aktivitäten reichen von gemeinsamen Forschungsprojekten über Einladungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an die Organisationen der Mercator Fellows bis hin zur Unterstützung bei empirischen Forschungsarbeiten.
Das Programm wird von der Mercator Stiftung gefördert. Die Finanzierung war zunächst bis zum Jahr 2020 befristet. Vor Ablauf des Förderzeitraums fand eine externe Evaluierung statt, die positiv ausfiel. Die Evaluierungskommission bewertete das Programm als „ausgesprochenes Erfolgsmodell für die so wichtige Brückenbildung zwischen Wissenschaft und Policy-Makern“ und empfahl nachdrücklich die Weiterförderung. Die Stiftung Mercator folgte diesem Votum und verlängert die Förderung des Mercator Science-Policy Fellowship-Programms um weitere vier Jahre.
Der Erfolg dieses Programms ist einerseits dem Engagement der Präsidentin der federführenden Goethe Universität, Prof. Brigitta Wolff, sowie der hervorragenden Arbeit der Geschäftsstelle des Programms zu verdanken. Andererseits haben alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an den Gesprächen, Workshops und anderen Veranstaltungen teilgenommen haben, dazu beigetragen. In den beiden Präsenzphasen des Jahrgangs 2018/19 beteiligten sich knapp 150 Professorinnen und Professoren der Rhein-Main-Universitäten (RMU) und führten zum Teil mehrere Gespräche mit Fellows. Angesichts ihrer auf Politik bezogenen Interessen fragten die Fellows vor allem Forschungsthemen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften und der Informatik nach. Außerdem findet eine nennenswerte Zahl der Gespräche auch in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften statt.
Benz/RMU