Exzellenzstrategie: Rhein-Main-Universitäten reichen gemeinsamen Antrag als Exzellenzverbund ein

Bild: Stefan F. Sämmer / JGU

Klare Vision für ein weltweit führendes Zentrum der Spitzenforschung

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder haben die Rhein-Main-Universitäten (RMU), bestehend aus Goethe-Universität Frankfurt, Technischer Universität Darmstadt und Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zum heutigen Stichtag einen gemeinsamen Antrag als Exzellenzverbund in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten eingereicht. 

Der Antrag, mit dem sich die RMU um den Status als Exzellenzverbund bewirbt, trägt den Titel „RMU-EXCITE – Excellent. Collaborative. Transformative.“ Er unterstreicht die gemeinsame Zielsetzung, die Allianz der Rhein-Main-Universitäten zu einem international führenden Zentrum für Spitzenforschung auszubauen, das wegweisende Antworten auf komplexe wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt. Zugleich bekennt sich der Verbund zu einer Forschungskultur, die Wissenschaft und Gesellschaft stärker miteinander verbindet, indem er den Dialog, die Teilhabe und die gemeinsame Gestaltung von Wissen als integrale Bestandteile wissenschaftlicher Exzellenz versteht. 

Möglich wurde die Antragsstellung dank des großen Erfolgs der drei Universitäten in der Förderlinie Exzellenzcluster, in der im Mai dieses Jahres fünf Clusterinitiativen der RMU für eine Förderung ab 2026 bewilligt wurden. 

Prof. Dr. Enrico Schleiff, amtierender RMU-Sprecher, sagt: „Wir als RMU haben in den letzten 10 Jahren kontinuierlich unsere Kooperation weiterentwickelt und insbesondere während der vergangenen drei Jahre intensiv auf den heutigen Tag hingearbeitet. Wir, meine Kolleg*innen Tanja Brühl, Georg Krausch und ich, bedanken uns herzlich bei den zahlreichen RMU-Mitgliedern, die an der Entstehung des Antrags beteiligt waren, und ihre innovativen Ideen wie auch ihre Expertise kontinuierlich und mit viel Enthusiasmus eingebracht haben. Das war echte Teamarbeit – abteilungs-, standort- und natürlich universitätsübergreifend, und vieles ist in diesen drei Jahren entstanden, und das nicht nur für diesen Antrag.“ 

Schleiff, Brühl und Krausch sind stolz auf das Ergebnis und fest davon überzeugt, mit RMU-EXCITE eine zukunftsweisende Strategie entwickelt zu haben, die auf den vielfältigen Erfolgen der RMU über alle Leistungsdimensionen hinweg aufbaue, und das Potenzial des Verbunds noch weiter ausschöpfe.

„̦RMU-EXCITE – Excellent. Collaborative. Transformative.̔ ist mehr als der Titel unseres Antrags als Exzellenzverbund. Er steht für unser Grundverständnis, den Spirit der RMU: Mit unserer Exzellenz in Forschung, Lehre und in der Interaktion mit der Gesellschaft insbesondere durch Zusammenarbeit zwischen unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, unseren Institutionen, mit Wirtschaft und Gesellschaft und über Ländergrenzen hinweg tragen wir sowohl zur nachhaltigen und digitalen Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft bei. Wir lassen uns durch neue Mitglieder der RMU inspirieren und erschließen gemeinsam neue Forschungsfelder und fördern die Generationen zukünftiger Führungskräfte, so dass sie inspiriert und innovativ zu einer nachhaltigen und humanen Zukunft beitragen“, erklärt Schleiff weiter.

Bei ihrem Antrag als Exzellenzverbund wird die RMU als länderübergreifender Verbund von ihren Sitzländern Hessen und Rheinland-Pfalz entschlossen unterstützt.

Clemens Hoch, rheinland-pfälzischer Wissenschaftsminister: „Die heutige Antragstellung der Rhein-Main-Universitäten ist ein starkes Signal für die wissenschaftliche Exzellenz und Vernetzung im Herzen Deutschlands. Rheinland-Pfalz steht entschlossen an der Seite der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und ihrer Partneruniversitäten in Frankfurt und Darmstadt. Mit der zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz geschlossenen Verwaltungsvereinbarung haben wir eine wichtige Grundlage geschaffen, um diese länderübergreifende Zusammenarbeit nachhaltig zu unterstützen. Gemeinsam wollen wir Spitzenforschung weiter stärken, die international Maßstäbe setzt und Antworten auf die zentralen Herausforderungen unserer Zeit gibt.“

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels: „Erstmals in der Geschichte stehen hessische Universitäten im Wettbewerb um den renommierten Titel „Exzellenzuniversität“ und die damit verbundene finanzielle Förderung. Ins Rennen gehen starke Verbünde mit ebenso starken Anträgen. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten – insbesondere den Präsidien der antragstellenden Universitäten. Sie haben die Anträge in den vergangenen Monaten mit außerordentlichem Engagement und viel Herzblut vorbereitet. Die Zusammenarbeit in den Verbünden ist seit vielen Jahren erfolgreich gelebte Praxis. Ich begrüße die Antragstellung daher nachdrücklich, denn Kooperationen ermöglichen es, individuelle Stärken zu bündeln und Synergien zu schaffen, die weit über die einzelnen Universitäten hinausreichen. Wir unterstützen und begleiten beide Bewerbungen mit großer Entschlossenheit und hoffen, nach den großen Erfolgen im Wettbewerb um die Exzellenzcluster, nun auch auf ein erfolgreiches Abschneiden in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten.“

Die antragsstellenden Universitäten bzw. Verbünde werden im nächsten Schritt von April bis Juni 2026 im Rahmen von Ortsbesuchen durch internationale Gutachtenden-Panels begutachtet. Im Oktober 2026 entscheidet die Exzellenzkommission, die sich aus Expert*innen aller Forschungsfelder sowie den für Wissenschaft und Forschung zuständigen Minister*innen des Bundes und der Länder zusammensetzt, über die Förderung der Exzellenzuniversitäten bzw. Exzellenzverbünde. Insgesamt können bis zu fünfzehn Exzellenzuniversitäten bzw. Exzellenzverbünde für den Zeitraum von 2027-2033 gefördert werden.

 

Die Exzellenzstrategie: Finanzielle Förderung und internationale Sichtbarkeit

Mit der Exzellenzstrategie soll der Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessert werden. Die Exzellenzstrategie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat gemeinsam in zwei Förderlinien durchgeführt: die Förderlinie Exzellenzcluster zur projektförmigen Förderung international wettbewerbsfähiger Forschungsfelder in Universitäten bzw. Universitätsverbünden und die Förderlinie Exzellenzuniversitäten zur dauerhaften Stärkung der Universitäten entweder als Einzelinstitutionen oder als Verbünde von Universitäten und dem Ausbau ihrer internationalen Spitzenstellung in der Forschung auf Basis erfolgreicher Exzellenzcluster. Einzeluniversitäten müssen dafür über mindestens zwei, Verbünde über mindestens drei Exzellenzcluster verfügen.

Ein Erfolg im Exzellenzwettbewerb ist für Universitäten nicht nur wegen der finanziellen Unterstützung aus Bundes- und Ländermitteln wichtig. Er dient auch der nationalen und internationalen Sichtbarkeit, da das Programm international als Elite-Förderprogramm angesehen wird. Exzellenzcluster können fachübergreifende Forschungsfelder mit einer langfristigen Perspektive bearbeiten, Forschung und Infrastrukturen gemeinsam mit außeruniversitären Partnern weiterentwickeln und erhöhen die Attraktivität der Universität als Forschungs- und als Studienort. Die Rhein-Main-Universitäten wollen als Allianz ihre Attraktivität durch vielfältige gemeinsame und komplementäre Angebote in Forschung und Lehre stärken, Wissenschaftler*innen und Beschäftigte besser fördern und Synergien bei Infrastruktur und Transfer heben. Damit wollen sie auch dazu beitragen, die Region als international sichtbares Wissenschaftszentrum zu profilieren. Dafür wäre ein erfolgreicher Antrag als Verbund im Exzellenzuniversität-Wettbewerb eine außerordentliche Stärkung, insbesondere im internationalen Kontext.

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