DFG bewilligt Förderung für neuen SFB an der Goethe-Universität und verlängert Förderung für insgesamt acht bestehende SFBs an den Rhein-Main-Universitäten

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Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) hat einen neuen Sonderforschungsbereich an der Goethe-Universität Frankfurt bewilligt und die Förderung für acht bestehende SFBs unter Beteiligung der Rhein-Main-Universitäten verlängert.

 

Erster erziehungswissenschaftlicher SFB an der Goethe-Universität Frankfurt

Der neue Sonderforschungsbereich [in:just] (SFB 1750) der Goethe-Universität ist der erste erziehungswissenschaftliche Sonderforschungsbereich. Erforscht werden soll, wie es um Gerechtigkeit und Teilhabe im deutschen Bildungs- und Erziehungssystem steht. Sprecherinnen sind Prof. Merle Hummrich und Prof. Vera Moser vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität, die Fördersumme beläuft sich für die nächsten drei Jahre und neun Monate auf insgesamt 14 Millionen Euro.

 

Verlängerung für insgesamt acht SFB/TRR an den Rhein-Main-Universitäten

Verlängert wurden außerdem die Förderungen für die folgenden sieben SFB/TRR, an denen jeweils eine oder mehrere der Rhein-Main-Universitäten beteiligt sind:

 

SFB 1292 „Gezielte Beeinflussung von konvergierenden Mechanismen ineffizienter Immunität bei Tumorerkrankungen und chronischen Infektionen“ untersucht gemeinsame Strategien, mit denen Tumore und chronische Infektionen das Immunsystem umgehen. Durch Entschlüsselung dieser Immunevasionsmechanismen sollen innovative, maßgeschneiderte Therapien entwickelt und die Übertragung immunologischer Forschung in die Klinik beschleunigt werden. Neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind die Goethe-Universität Frankfurt, das Helmholtz Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON Mainz), die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Technische Universität Dresden, das Georg-Speyer-Haus – Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie (in Frankfurt am Main), das Universitätsklinikum Köln und die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn beteiligt. 

SFB 1270: „ELektrisch Aktive ImplaNtatE – ELAINE“ erforscht, wie gezielte elektrische und mechanische Stimuli die Regeneration von Geweben anstoßen und steuern können. So soll eine neue Generation aktiver Implantate geschaffen werden, die Heilung nicht nur passiv ermöglichen, sondern biologisch mitgestalten. Beteiligt sind die Universität Rostock, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universitätsmedizin Greifswald und weitere Partner aus den Ingenieur-, Material- und Lebenswissenschaften. 

SFB 1482 „Humandifferenzierung (Studies in Human Differentiation)“ befasst sich mit der grundlagentheoretischen Frage, wie wir Menschen unterscheiden, also wie sie sich untereinander unterscheiden (z. B. nach Nationalität, Ethnizität, Konfession, Alter, Geschlecht, Leistung oder sexueller Präferenz), aber auch, wie sich der Mensch von anderen Lebewesen und Artefakten unterscheidet. Der SFB der Johannes Gutenberg-Universität Mainz teilt sich in 21 Teilprojekte auf. 

SFB/TRR 211 „Stark wechselwirkende Materie unter extremen Bedingungen“ untersucht, was geschieht, wenn Materie so stark erhitzt und komprimiert wird, dass ihre fundamentalen Bausteine – Quarks und Gluonen – freigesetzt werden. Beteiligt sind die Technische Universität Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt und die Universität Bielefeld. 

SFB/TRR 301 „Forschung zur Tropopausenregion und ihrem Einfluss aufs Klima“ untersucht die sogenannte Tropopausenregion, d.h. den Übergangsbereich zwischen Troposphäre und Stratosphäre in etwa 9 bis 18 Kilometern Höhe. Beteiligt sind die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Technische Universität Darmstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München, Max-Planck-Institut für Chemie, Forschungszentrum Jülich & Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt e.V.

SFB/TRR 319 „RMaP: RNA Modifikation und Prozessierung“ fokussiert sich auf die molekularen Mechanismen, mit denen Ribonukleinsäure (RNA) in Zellen chemisch modifiziert und anschließend weiterverarbeitet wird. Beteiligt sind die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universität Heidelberg, Universität Würzburg und das Deutsche Krebsforschungszentrum.

SFB/TRR 325 „Kontrolle der chemischen Photokatalyse durch Molekülverbände“ untersucht die Interaktionen zwischen Reaktionspartner und Photokatalysator, um diese besser zu verstehen. Die chemische Photokatalyse ist eine wichtige Methode, um mithilfe von Licht Moleküle zu synthetisieren. Beteiligt sind die Universität Regensburg, die TU München und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Universität des Saarlandes und die Universität Leipzig. 

SFB/TRR 326 „Geometrie und Arithmetik uniformisierter Strukturen (GAUS)“ befasst sich mit der Frage, wie sich hochkomplexe geometrische und arithmetische Strukturen durch einfachere Räume beschreiben lassen. Beteiligt sind die Goethe-Universität Frankfurt, die TU Darmstadt und die Universität Heidelberg, Partner sind die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Universität Hannover und die Universität Münster. 

 

Förderung langfristig angelegter Verbundprojekte

Sonderforschungsbereiche sind von der DFG auf bis zu zwölf Jahre angelegte Verbundprojekte, in denen Wissenschaftler*innen fächerübergreifend zusammenarbeiten. Sie ermöglichen anspruchsvolle, langfristig konzipierte Forschungsvorhaben und dienen der Schwerpunkt- und Strukturbildung. Während klassische SFB schwerpunktmäßig an einer Universität verortet sind, werden SFB-Transregios (TRR) von mehreren Hochschulen gemeinsam beantragt und getragen. 

 

Die neue Förderperiode beginnt am 1. Januar 2026.

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